Tilmann Kalka

Kinder können sich selbst nicht schützen. Grenzüberschreitungen, Gewalt, Vernachlässigung, seelische Überforderungen durch Internet und Medien sind potenzielle Belastungen, die traumatisieren und entsprechende Konsequenzen herauslösen. Als Folge können Kinder schon früh versuchen, einen Ausgleich für ihren eigenen emotionalen Mangel herzustellen – etwa, indem sie auffälliges Verhalten entwickeln, das erst in einem therapeutischen Prozess plausibel wird.
In der systemischen Therapie für Kinder findet das soziale Umfeld eine besondere Aufmerksamkeit. Nicht nur das sich entwickelnde Kind als Individuum ist Gegenstand der Therapie: Auch die Familie als wichtigstes soziales System hat für den therapeutischen Rahmen einen hohen Stellenwert.

Methoden auf spielerischer Ebene
Die individuelle Arbeit mit dem Kind hat spielerische und kreative Elemente. Ich versuche dabei besonders, die verborgenen Ressourcen verfügbar zu machen. Dazu gehört zum Beispiel das therapeutische Spielen: Im Spiel können sich die meisten Kinder sehr gut wie in einer eigenen Sprache ausdrücken. So kann zum Beispiel mit Empfindungen gearbeitet werden, die an der Entwicklung von auffälligem Verhalten beteiligt sind. Die Grundbedürfnisse können symbolhaft zum Gegenstand des therapeutischen Spielens werden.